
Wie du dein Selbstwertgefühl stärkst
Wie baue ich ein positives Selbstwertgefühl auf? Tipps und Tricks für mehr innere Stärke
"Du bist dumm, das wirst du nie schaffen!"
Solche Worte können wie giftige Dornen sein, die sich tief in unser Selbstwertgefühl graben und dort verbleiben. Viele von uns kennen diese innere Stimme, die von den äußeren Erwartungen und ständiger Kritik genährt wird. Als jemand, der mit Bipolarer Störung lebt, weiß ich, wie die Dynamik der Arbeitswelt diesen inneren Kampf verstärken kann. Meine Herausforderung war es nicht nur, beruflich zu bestehen, sondern auch, das eigene Selbstwertgefühl im Kontext von Arbeitsdruck, Leistungsanforderungen und Stimmungsschwankungen zu finden und zu stärken. Doch ich habe gelernt, dass es möglich ist, diese negativen Glaubenssätze zu überwinden. Lass uns einen Blick darauf werfen, wie man in einer Arbeitsumgebung ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen kann – mit Tipps und Tricks, die dir helfen, innere Stärke zu entwickeln und die Herausforderungen der Bipolaren Störung zu bewältigen.
Wie äußert sich ein geringes Selbstwertgefühl?
Ein geringes Selbstwertgefühl kann sich auf viele Weisen ausdrücken – für mich begann es mit übertrieben hohen Erwartungen an mich selbst. Ständig wollte ich beweisen, dass ich mehr als "gut genug" bin. Dabei schwang immer die Stimme aus meiner Kindheit mit: "Du wirst nie etwas erreichen!" Diese Glaubenssätze wurden in meinem beruflichen Umfeld verstärkt – durch Lehrer, Ausbilder und Kollegen, die mir signalisierten, dass ich nicht genüge. Diese Botschaften verankerten sich tief in mir und beeinflussten nicht nur mein Selbstbild, sondern auch meine Bipolare Störung. Die Stimmungsschwankungen begannen sich wie ein Kippschalter schlagartig von der einen Extreme zur anderen zu bewegen – von einer übertriebenen Glaubenseinstellung, der Allerbeste zu sein und dass mich niemand aufhalten kann, bis hin zur schlagartigen anderen Extreme: dem Gefühl, nicht wert genug zu sein, und mich auf die inneren Stimmen einzulassen, die zu Depressionen, Ärger und unkontrollierten Wutausbrüchen führten.
Die Auswirkungen auf die Arbeitswelt
Um den ständigen Leistungsdruck zu bewältigen, stürzte ich mich immer weiter in die Arbeit. Ich arbeitete mehr als 40 Stunden pro Woche, übernahm Verantwortung, bildete mich weiter und suchte mir Stellen, die konstanten Druck verlangten und Management-Positionen, in denen ich hohe Verantwortung hatte. Alles in der Hoffnung, den inneren Kritiker zu überzeugen, dass ich wirklich gut genug bin. Doch was als Antrieb gedacht war, wurde zur Falle. Mein Selbstwertgefühl hing komplett an meiner Leistung – und jede noch so kleine Kritik ließ mich in ein emotionales Loch fallen. Das Arbeitsumfeld ist ein Nährboden für solche Dynamiken: Leistungsdruck, unerreichbare Ziele und äußerer Druck verstärken die innere Unruhe und führen zu Erschöpfung und Burnout.
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, habe ich gelernt, alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. Statt mich übermäßig unter Druck zu setzen, habe ich mir bewusst realistische Ziele gesetzt und mir selbst erlaubt, auch mal Pausen einzulegen. Darüber hinaus habe ich Methoden zur Stressbewältigung, wie Atemübungen und Achtsamkeitstechniken, in meinen Arbeitsalltag integriert. Diese Maßnahmen halfen mir, nicht nur besser mit dem äußeren Druck umzugehen, sondern auch ein stabileres Selbstwertgefühl aufzubauen.
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, habe ich gelernt, alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. Statt mich übermäßig unter Druck zu setzen, habe ich mir bewusst realistische Ziele gesetzt und mir selbst erlaubt, auch mal Pausen einzulegen. Darüber hinaus habe ich Methoden zur Stressbewältigung, wie Atemübungen und Achtsamkeitstechniken, in meinen Arbeitsalltag integriert. Diese Maßnahmen halfen mir, nicht nur besser mit dem äußeren Druck umzugehen, sondern auch ein stabileres Selbstwertgefühl aufzubauen.
Warum ist ein positives Selbstwertgefühl so wichtig?
Ein gesundes Selbstwertgefühl ist wie ein innerer Anker, der uns in stürmischen Zeiten festhält. Gerade in der Arbeitswelt hilft ein stabiles Selbstwertgefühl, auch mit Rückschlägen und Herausforderungen umzugehen. Wenn man sich selbst als wertvoll empfindet, wird Kritik konstruktiv aufgenommen, anstatt sie als persönlichen Angriff zu interpretieren. Ein positives Selbstwertgefühl stärkt zudem die Resilienz – die Fähigkeit, sich nach Schwierigkeiten wieder aufzurappeln und weiterzumachen. Gerade für Menschen, die mit Bipolaren Störungen leben, ist diese Resilienz besonders wichtig, um die extremen Höhen und Tiefen der Störung besser zu managen. Ein Beispiel dafür ist, wie ich nach einem gescheiterten Projekt gelernt habe, konstruktive Kritik als Chance zu sehen und meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Diese Erfahrung half mir, nach Rückschlägen schneller wieder auf die Beine zu kommen und meine beruflichen Ziele weiterzuverfolgen.
Tipps und Tricks zur Stärkung des Selbstwertgefühls im Arbeitsalltag

Stärken anerkennen
Ich habe mir bewusst Zeit genommen, meine eigenen Stärken zu erkennen und anzuerkennen. Ein positives Selbstwertgefühl basiert darauf, die eigenen Fähigkeiten zu schätzen. Eine effektive Methode dafür ist es, täglich drei Dinge zu notieren, die gut gelaufen sind und worauf ich stolz bin.

Emotionale Grenzen setzen
Gerade im Arbeitsumfeld ist es wichtig, Grenzen zu ziehen – emotional und physisch. Ich habe gelernt, dass es vollkommen in Ordnung ist, auch einmal "Nein" zu sagen, wenn die Aufgabenüberlastung droht oder die Erwartungen unrealistisch werden. Selbstfürsorge ist keine Schwäche, sondern eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Selbstwertgefühl.

Unterstützung suchen
Das Gespräch mit Kolleg*innen, die sich für Inklusion und psychische Gesundheit einsetzen, hat mir geholfen, mich weniger isoliert zu fühlen. Viele HR-Abteilungen bieten Programme zur mentalen Gesundheit und Coaching-Möglichkeiten an, die nützlich sein können.

Selbstmitgefühl üben
Anstatt mich für Fehler zu verurteilen, habe ich gelernt, mir selbst zu vergeben. Fehler sind ein Teil des Lernprozesses. Selbstmitgefühl hilft dabei, auch in schwierigen Phasen mit sich selbst im Reinen zu bleiben.
Schlussfolgerung
Das Aufbauen eines positiven Selbstwertgefühls in der Arbeitswelt ist keine einfache Aufgabe – besonders nicht, wenn man mit Bipolarer Störung lebt. Aber es ist möglich. Durch realistische Ziele, Selbstmitgefühl und die Unterstützung eines positiven Umfelds kann man lernen, seinen Wert zu schätzen und die eigene Resilienz zu stärken. Ein stabiles Selbstwertgefühl verändert nicht nur, wie wir uns selbst sehen, sondern auch, wie wir im Job agieren – wir werden resilienter, selbstbewusster und letztendlich auch produktiver.