Karrieregeflüster in meinem Kopf
Es gibt Texte, die liest man nicht nur. Man spürt sie. Sie setzen sich fest – nicht in der Inbox, sondern irgendwo tiefer. Im Bauch. In der Brust. Im Herzen.
So ging es mir mit dem Blog Karrieregeflüster. Ein Text, der mich nicht losgelassen hat – weil er nicht glänzen will, sondern zeigen. Nicht verkaufen, sondern fragen. Nicht überzeugen, sondern berühren.
Zwischen Funktion und Erschöpfung

Ich lese viel. Beruflich.
Trends. Buzzwords. Employer-Branding-Kampagnen, die oft nur eines sagen: gar nichts.
Und dann kam "The Emptiness Machine".
Ein Text, der nicht mit Buzzwords beginnt, sondern mit einem Gefühl.
Mit Leere.
Andrea beschreibt darin eine Realität, die viele von uns kennen – aber kaum jemand offen ausspricht:
Wie es sich anfühlt, Teil eines Systems zu sein, das uns auslaugt, während es uns gleichzeitig sagt, dass wir funktionieren sollen.
Wie man sich verliert, wenn Leistung zum Selbstzweck wird.
Wie Selbstoptimierung zur Ersatzreligion wird – und Sinn nur noch ein Wort in Leitbildern ist.
Was mich getroffen hat, war nicht die Analyse. Es war das Gefühl, das darin schwebt: Erschöpfung ohne Sprache. Anpassung ohne Identität. Arbeiten ohne Ankommen.
Andrea schreibt nicht über ein Phänomen. Sie fühlt sich hinein und plötzlich saß ich da – nicht als HR-Mensch, nicht als jemand mit Expertise, sondern einfach als ich.
Verstanden. Entlarvt. Getroffen.
Wenn Worte Raum schaffen

Was Andrea für mich so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, mit Rückgrat und Herz zu schreiben.
Ihre Texte wirken nicht wie Statements, sondern wie Einladungen zum Nachdenken. Sie sind nicht darauf ausgerichtet, laut oder perfekt zu sein – und gerade das verleiht ihnen Stärke.
Andrea gibt sich nicht als jemand aus, der alles im Griff hat. Sie ist einfach sie selbst. Und genau das macht ihre Worte so kraftvoll: Weil sie das sichtbar macht, was viele in sich tragen, aber selten zeigen – Zweifel, Erschöpfung, Widerstand. Ich habe durch sie gelernt, dass Stärke nicht zwangsläufig laut oder dominant sein muss.
Sie darf auch leise auftreten, klar und unbequem sein. Und genau das ist die Art von Stärke, die in ihrer Sprache mitschwingt.
Warum mich Karrieregeflüster auch als Markenmensch bewegt

Als jemand, der im Employer Branding tätig ist, weiß ich, wie groß der Unterschied zwischen Wirkung und Werbung sein kann.
Was Andrea mit Karrieregeflüster macht, ist keine glattgezogene Content-Strategie. Es ist Haltung, kompromisslos und authentisch. Ihre Texte fühlen sich nicht an wie Kampagnen. Sie wirken wie eine logische Konsequenz aus ihren Gedanken, Erfahrungen und Beobachtungen.
Sie nutzt ihre Plattform nicht, um sich zu präsentieren oder Reichweite zu erzeugen, sondern um echten Raum zu schaffen – für Perspektiven, für Tiefe, für das, was oft im schnellen Arbeitsalltag untergeht. Und genau das verstehe ich unter moderner Kommunikation: ehrlich, persönlich, wirksam.
Ein kleiner Wunsch an eine große Stimme

Trotz meiner Bewunderung für Andreas Stil gibt es da diesen kleinen Wunsch in mir: dass sie noch mehr sie selbst sein darf.
Denn wer Andrea persönlich kennt, weiß, dass sie keine Scheu hat, ihre Meinung zu sagen. Sie steht für das ein, woran sie glaubt – mit Haltung, Klarheit und einer unglaublichen Authentizität. Diese Seite von ihr würde ich mir manchmal noch stärker in ihren Texten wünschen. Mehr Gefühl, mehr Mut zur Unvollkommenheit, mehr von dem, was sie in Gesprächen so besonders macht: ihre Nahbarkeit, ihre Echtheit, ihr messerscharfer Verstand gepaart mit einem warmen, offenen Herzen.
Ich wünsche mir, dass sie sich dabei auch sprachlich ein wenig mehr von vorgegebenen Normen lösen darf. Weniger Genderpflicht, weniger überkorrekte Textdisziplin – nicht aus Ignoranz, sondern um den rohen, klaren Kern ihrer Botschaften noch deutlicher spürbar zu machen.
Natürlich ist sprachliche Inklusion wichtig, aber manchmal, so mein Eindruck, nimmt sie ihren Worten den natürlichen Fluss und die emotionale Wucht, die sie sonst so besonders machen.
Etwas weniger Formatierung, etwas mehr Spürbarkeit. Und vielleicht – an mancher Stelle – ein bisschen kürzer. Nicht, weil ich weniger lesen möchte, sondern weil ich das Gelesene länger nachwirken lassen will.
Mein Fazit

Karrieregeflüster ist für mich weit mehr als ein Blog. Es ist ein Echo meiner eigenen Gedanken. Ein Spiegel für das, was in der Arbeitswelt oft zu kurz kommt. Und ein Leuchtfeuer für eine HR-Welt, die sich wieder trauen darf, menschlich zu sein. Danke, Andrea, für deine leisen, ehrlichen und manchmal unbequemen Gedanken. Für dein Gespür, deinen Mut und deine Sprache, die berührt – ohne laut zu sein.
Für Mindful Journey bist du eine echte Inspiration. Du zeigst, dass es in der Arbeitswelt nicht nur um Prozesse, Titel oder KPIs geht – sondern um Menschen. Um das, was uns ausmacht, wenn wir aufhören, Rollen zu spielen. Um das, was bleibt, wenn wir anfangen, ehrlich zu sein. Wenn Worte plötzlich treffen. Wenn HR plötzlich echt wird.
Wenn du HR neu denken willst – menschlich, kritisch und echt – dann lies Karrieregeflüster. Kein oberflächliches Blabla. Keine weichgespülte Arbeitgeberbotschaft. Sondern echte Haltung.
👉 www.karrieregefluester.com
Besonders ans Herz legen möchte ich dir den Beitrag "The Emptiness Machine – Gefangen im Kreislauf der modernen Arbeitswelt".
👉 https://karrieregefluester.com/the-emptiness-machine-gefangen-im-kreislauf-der-modernen-arbeitswelt/
Wenn du dich auch schon mal gefragt hast, ob dein Job dich erfüllt oder einfach nur auffrisst – dann wird dich dieser Text nicht mehr loslassen. So wie mich.
– Camillo | Mindful Journey