
Arbeiten mit bipolarer Störung
Wie man trotz Stimmungsschwankungen produktiv bleibt
Das Leben mit bipolarer Störung bringt viele Herausforderungen mit sich, insbesondere im Arbeitsumfeld. Die Stimmungsschwankungen, die sich durch manische Hochphasen und depressive Tiefpunkte äußern, können es schwer machen, konstant produktiv zu bleiben. Doch mit den richtigen Strategien ist es möglich, sowohl in stabilen als auch in instabilen Phasen produktiv und erfolgreich zu arbeiten. Aus meiner eigenen Erfahrung als jemand, der mit einer bipolaren Störung lebt, weiß ich, wie belastend diese Schwankungen sein können. Aber ich habe auch gelernt, dass es Wege gibt, die Kontrolle zurückzugewinnen und meinen Arbeitsalltag besser zu gestalten.

Zeitplanung anpassen und Prioritäten setzen:
Zeitmanagement ist für alle wichtig, aber für Menschen mit bipolarer Störung ist es ein Schlüsselwerkzeug, um trotz schwankender Energielevel produktiv zu bleiben. Die Tage in manischen Phasen fühlen sich oft an, als könnte man alles schaffen – unendliche Energie und Ideen strömen ein. In depressiven Phasen hingegen kann selbst die kleinste Aufgabe wie eine unüberwindbare Hürde erscheinen.
- Tipp 1: Nutze produktive Phasen klug
- In stabilen oder manischen Phasen, wenn die Energie hoch ist, ist es wichtig, diese Zeiten gut zu nutzen. In solchen Momenten habe ich gelernt, Projekte voranzutreiben und größere Aufgaben zu erledigen. Dabei hilft es, eine To-Do-Liste zu erstellen, die sowohl kurz- als auch langfristige Ziele enthält. Fokussiere dich auf die wichtigsten Aufgaben, die in dieser Zeit abgeschlossen werden sollten, und teile große Projekte in kleinere, bewältigbare Schritte auf.
- In stabilen oder manischen Phasen, wenn die Energie hoch ist, ist es wichtig, diese Zeiten gut zu nutzen. In solchen Momenten habe ich gelernt, Projekte voranzutreiben und größere Aufgaben zu erledigen. Dabei hilft es, eine To-Do-Liste zu erstellen, die sowohl kurz- als auch langfristige Ziele enthält. Fokussiere dich auf die wichtigsten Aufgaben, die in dieser Zeit abgeschlossen werden sollten, und teile große Projekte in kleinere, bewältigbare Schritte auf.
- Konkreter Nutzen: Das gezielte Ausnutzen der Hochphasen bedeutet, dass man mehr schaffen kann, wenn die Energie vorhanden ist, ohne sich zu überlasten. Dies gibt dir auch Spielraum für die schwierigeren, energiearmen Tage.
- Tipp 2: Pufferzeiten für Tiefphasen einplanen
- In depressiven Phasen kann es unglaublich schwierig sein, motiviert zu bleiben. Hier ist es entscheidend, sich selbst nicht zu überfordern und realistische Erwartungen zu setzen. Ein Zeitplan mit flexiblen Pufferzeiten hilft, Stress zu reduzieren. An besonders schwierigen Tagen kann es hilfreich sein, einfache und weniger anspruchsvolle Aufgaben zu erledigen, die keinen hohen mentalen Einsatz erfordern. Selbst kleine Schritte bringen dich voran und verhindern, dass du in Rückstand gerätst.
- Konkreter Nutzen: Pufferzeiten sorgen dafür, dass du an schlechten Tagen weniger Druck verspürst und dich trotzdem nützlich fühlst, weil du auch in den Tiefphasen etwas erreichen kannst.

Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen
Eine offene und ehrliche Kommunikation am Arbeitsplatz ist entscheidend. Deine Kollegen und Vorgesetzten können nur Rücksicht nehmen, wenn sie wissen, womit du zu kämpfen hast. Das bedeutet nicht, dass du jedes Detail deiner Erkrankung preisgeben musst, aber es ist wichtig, über deine Bedürfnisse und Herausforderungen zu sprechen.
- Tipp 3: Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten führen
- Es kann schwer sein, über psychische Probleme zu sprechen, aber es lohnt sich, proaktiv mit deinem Vorgesetzten über deine bipolare Störung und ihre Auswirkungen auf die Arbeit zu sprechen. Eine konstruktive Kommunikation bietet dir die Möglichkeit, gemeinsam Lösungen zu finden – vielleicht durch flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder eine angepasste Aufgabenverteilung. Ich habe festgestellt, dass viele Vorgesetzte dankbar für diese Transparenz sind, weil sie dir besser helfen können, wenn sie deine Bedürfnisse kennen.
- Konkreter Nutzen: Durch ein offenes Gespräch schaffst du ein Verständnis für deine Situation und baust Vertrauen auf. So kannst du Arbeitsumstände schaffen, die besser zu deinen Bedürfnissen passen.
- Tipp 4: Unterstützung von Kollegen einholen
- Oft hilft es, auch das Team einzuweihen, damit Kollegen wissen, dass es Zeiten gibt, in denen du vielleicht weniger präsent bist oder etwas mehr Unterstützung brauchst. Das bedeutet nicht, dass du als "Problemfall" abgestempelt wirst – ganz im Gegenteil. In den meisten Fällen haben meine Kollegen mir mit viel Verständnis und Rücksichtnahme geholfen. Gemeinsam kann man bessere Strukturen schaffen, die allen zugutekommen.
- Konkreter Nutzen: Ein unterstützendes Team gibt dir das Gefühl, nicht allein zu sein. Es kann auch helfen, Arbeit in schwierigen Zeiten zu delegieren, was langfristig zu einem besseren Teamzusammenhalt führt.

Umgang mit wechselnden Energieleveln
Energielevel zu managen, ist eine der größten Herausforderungen bei der bipolaren Störung. Während man in manischen Phasen oft über das Ziel hinausschießt, kann es in depressiven Phasen schwer sein, überhaupt in Gang zu kommen. Hier ist es entscheidend, Strategien zu entwickeln, um die Energie gezielt einzusetzen.
- Tipp 5: Energie in manischen Phasen richtig kanalisieren
- Manische Phasen können einen mit Energie und Kreativität überfluten, aber sie bergen auch die Gefahr, dass man sich übernimmt. Setze klare Grenzen für deine Arbeitszeit und lege Pausen fest, um einen Burnout zu vermeiden. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, in diesen Phasen nicht auf alles gleichzeitig zu stürzen. Stattdessen ist es hilfreich, eine Prioritätenliste zu führen, die mich auf die wesentlichen Aufgaben fokussiert.
- Konkreter Nutzen: Indem du deine Energie zielgerichtet einsetzt und nicht übertreibst, verhinderst du, dass du dich in manischen Phasen verausgabst und nachfolgend erschöpft bist.
- Tipp 6: Aktive Selbstfürsorge in depressiven Phasen
- Wenn depressive Phasen eintreten, ist Selbstfürsorge das A und O. Es ist in Ordnung, sich an solchen Tagen leichtere Aufgaben vorzunehmen. Ich habe gelernt, dass ich an diesen Tagen langsamer machen und mir erlauben darf, kleine Erfolge zu feiern. Es kann auch hilfreich sein, positive Rituale in den Tag einzubauen – sei es ein Spaziergang in der Mittagspause oder das Anhören motivierender Musik. Diese Aktivitäten heben nicht nur die Stimmung, sondern helfen auch dabei, produktiv zu bleiben.
- Konkreter Nutzen: Selbstfürsorge gibt dir die Möglichkeit, an schlechten Tagen trotzdem kleine Erfolge zu erleben, was deinem Selbstwertgefühl und deinem Arbeitsfortschritt zugutekommt.
Fazit: Den Arbeitsalltag meistern – trotz bipolarer Störung
- Das Arbeiten mit bipolarer Störung ist sicherlich eine Herausforderung, aber mit den richtigen Strategien kannst du produktiv und erfolgreich bleiben, selbst wenn sich deine Energie und Stimmung ständig verändern. Die Schlüssel sind ein gutes Zeitmanagement, offene Kommunikation und die Fähigkeit, sowohl in manischen als auch in depressiven Phasen auf deine Bedürfnisse einzugehen. Indem du deine Stärken in den Vordergrund stellst und in schwierigen Phasen gut für dich sorgst, kannst du deine bipolare Störung besser kontrollieren und deine beruflichen Ziele erreichen.